Wankel-Jahrestreffen 2015 in Molzhain/Westerwald
vom 22. bis 25. Mai 2015

Bericht von Wolfgang Dingeldein

Diesen Bericht schreibe ich aus der Sichtweise des Organisators - ein Novum! Aus dieser Perspektive wird man mit einer Vielzahl von Aufgaben und teilweise auch unerwarteten Problemen konfrontiert. Auch bei einer langfristig angesetzten Vorbereitung und gründlichen Planung steckt da der Teufel im Detail! Sehr hilfreich waren die Notizen, die ich mir beim Jahrestreffen 2005 gemacht hatte. Vieles davon ließ sich 1:1 in die Neuzeit übertragen - aber halt nicht alles.

Das Gelände für unser Jahrestreffen war bereits im Juni 2014 gebucht worden, so dass sowohl Termin als auch Ort seitdem verbindlich feststanden. Es gab auch eine Option, bis spätestens Ende Januar 2015 die Buchung ohne Stornokosten zurückziehen zu können. Dies wäre dann notwendig geworden, wenn aufgrund gesundheitlicher Probleme das Ereignis nicht hätte durchgeführt werden können. Tja, in jungen Jahren hätte ich diesen Fakt überhaupt nicht bedacht! Inzwischen komme ich allmählich der "Schallgrenze" von 60 Lebensjahren immer näher und muss nun auch solche gesundheitlichen Belange im Auge behalten. Vor zehn Jahren, als wir zum ersten Mal ein Treffen im Westerwald organisiert hatten, fiel mir der ganze Vorbereitungsaufwand wesentlich leichter als heute. Heute muss ich mit meinen Kräften eher haushalten und darf mir nicht mehr zu viel Stress zumuten - das habe ich vor und während der Veranstaltung deutlich gespürt. Irgendwann setzt dann einfach der Verstand aus ...

Von 2005 gab es einen konkreten Ablaufplan im Excel-Format und dazu noch weitere Erläuterungsdokumente. Diese habe ich seit Anfang 2015 alle auf einen neuen Stand gebracht und immer wieder zwischendurch aktualisiert und um neue Ideen ergänzt. Aufgrund der Fülle des Materials war es aber zum Schluss fast schwierig, in den Notizen am Bildschirm den Überblick zu behalten. Immer dann, wenn ich mal ausnahmsweise alles neu ausgedruckt hatte, stellte ich beim Lesen gleich wieder irgendwo Änderungsbedarf fest! War das Leben doch früher mal so schön einfach mit ein paar Bleistift-Stichpunkten auf ein paar Zetteln!

Mit dem Ablaufplan wurden ca. acht Wochen vor dem Treffen die ersten konkreten Vorbereitungen getroffen. So ging es z. B. darum zu erforschen, inwieweit eine Nachfrage nach Shell Rotella Motoröl bei den Teilnehmern besteht. Dieses Wankel-taugliche Öl wird bekanntlich regulär nur noch in großen Fässern angeboten, deren logistische Weiterbearbeitung für einen Privatkunden nicht ganz einfach ist. Man benötigt eine Umfüllstation und eine größere Menge von Kleinkanistern (2, 5, 10 Liter). Außerdem ist der Transport nur in haushaltsüblichen Mengen genehmigungsfrei gestattet, bzw. bei größeren Einheiten an bestimmte Vorbedingungen geknüpft. Entsprechende Leerkanister hatte ich schon seit vielen Wochen gesammelt, aber die tatsächliche Nachfrage nach Öl - die mit dem Treffen-Anmeldeblatt von den Teilnehmern geordert werden konnte - blieb weit hinter der Schätzung zurück. Ich habe dann einen Händler gefunden, der mir das Öl in Gebinde von 25 Litern umgefüllt per Versanddienst liefern konnte. Das war dann zwar pro Liter um einiges teurer, aber im Ergebnis für mich wirtschaftlich eher darstellbar.

Ferner mussten die Kalkulationen für das Verpflegungsangebot erstellt werden. Der bereits 2005 bewährte Partyservice aus dem Nachbarort Steineroth sollte das Samstags- und Sonntagsbuffet liefern, während Grillabend, Frühstücks- und Kuchenangebote bzw. Getränke selbst oder durch andere Anbieter realisiert werden sollten. Aber wie plant man die notwendigen Mengen? Und wie wählt man ein Speisen- und Getränkeangebot aus, welches bei allen Teilnehmer/innen - auch den Liebhabern vegetarischer Kost - gut ankommt! Der Grundsatz war natürlich: "Bloß nicht zu knapp kalkulieren!" Beim Samstagsbuffet hatten wir bereits früher die Erfahrung gemacht, dass abends einige Tagesbesucher mehr anwesend waren, als vorher Bestellungen vorlagen. Da musste also ein Sicherheitszuschlag hinein!

Gottseidank war unser Partyservice sehr flexibel und wir konnten den Bedarf noch relativ kurzfristig vor dem Treffen ändern. Dies war leider auch nötig, weil sich einige Teilnehmer kurzfristig abgemeldet oder ihre geplante Anwesenheitsphase geändert hatten. So wurden alle unsere Bestellungen in der Woche vor dem Treffen gleich mehrmals nacheinander korrigiert!

Unser Getränkeangebot bestand übrigens aus 40 Kästen mit verschiedenen Biersorten und alkoholfreien Getränken. Das passt auch nicht mal eben in einen PKW-Kofferraum oder auf einen kleinen Anhänger! Auch hier kaum uns wieder zugute, dass nur ca. drei km entfernt ein regional bekannter Getränkelieferant mit Spezialisierung auf Veranstaltungsmanagement ansässig ist. Von dort wird eine Getränke-Vorkühlung gestellt und auch vor Ort ohne größere Mehrkosten ausgeliefert! Außerdem konnten wir dort die benötigten Gläser kostenlos ausleihen!

Für Frühstücke an drei Tagen musste ein Großeinkauf erfolgen, wobei mich meine Frau sehr unterstützt hat. Zwei übervolle Wagen haben wir nach mehr als zwei Stunden aus dem örtlichen Einkaufsparadies geschoben, samt Grillkohle und diversen Haushaltsartikeln. Neben der Grillkohle habe ich noch Holz für das obligatorische "Lagerfeuer danach" benötigt. Dieses wurde kurzerhand aus unserem hauseigenen Lagerbestand kleingesägt und in Transportkartons verpackt - im Ergebnis wurde daraus dennoch eine mehrstündige Beschäftigung für mich.

Mit jedem Tag, den das Treffen näher rückte, stieg die innere Anspannung. Hatten wir alles bedacht? Wie verhielt es sich mit den Anmeldungen der Teilnehmer? Ca. vier Wochen vor dem Termin sah es leider noch sehr mager mit den Anmeldungen aus, aber dann kamen doch noch einige mehr und wir rückten der Zahl von 25 Teilnehmern näher, die auch auf dem Gelände übernachten wollen. Diese Zahl an Übernachtern benötigten wir für die Wirtschaftlichkeit der Durchführung mindestens! Erreicht haben wir so viele Übernachtungen im Schnitt der drei Veranstaltungstage leider doch nicht, denn es gab ja dann auch wieder einige kurzfristige Abmeldungen. Inklusive der Tagesgäste waren aber insbesondere am Samstag deutlich mehr als 50 Teilnehmer zum Treffen gekommen - angereist aus ganz Deutschland, der Schweiz, Österreich, Groß-Britannien, Belgien und den Niederlanden!

Die Fahrtrouten für die beiden geplanten Ausfahrten hatten wir zusammen mit unserem Tour-Guide bereits ca. einen Monat vor dem Treffen abgefahren und katalogisiert - samt Entfernungsangaben zwischen den Stationen. Wenige Tage vor dem Treffen lesen wir dann von einer aktuell anstehenden Straßensperrung mit größerer Umleitung. Also musste alles nochmals neu abgefahren und die Route überarbeitet werden. Ätsch - die bereits gedruckten Routenpläne durften wir dem Altpapier zuführen ...

Die Nacht vor dem Treffen war für mich kurz - es galt noch viele sehr spät eingegangene E-Mails der Teilnehmer zu bearbeiten. Danach war an Schlaf kaum noch zu denken. Ich hatte vorsorglich bereits zwei Tage vor und auch nach dem Treffen Urlaub genommen, so dass eigentlich genügend notwendige Vor- und Nachbereitungszeit vorhanden war. Aber man glaubt kaum, wie schnell diese Zeit dann verfliegt! Am Freitagmorgen galt es, zuerst die verderblichen Lebensmittel abzuholen. Fleisch, Wurst und Käse waren eingeschweißt bestellt worden und wurden mit Kombi und Kühlboxen möglichst ohne Unterbrechung der Kühlkette zum Gelände transportiert. Dort gibt es riesige Kühlschränke und auch einen Gefrierschrank, die wir alle sofort bestückt haben. Auch unsere beim Partyservice bestellten Salate für den Grillabend mussten abgeholt und in der Kühlung deponiert werden. Danach schnell noch beim Getränkelieferanten vorbei fahren und sich nach seiner exakten Anliefer-Uhrzeit zu erkundigen. Diese wurde auf 13:30 h fixiert. Nun nochmals schnell nach Hause, um weitere Utensilien und die eigenen Sachen zu holen ...

Gegen 13:30 h zurück beim Gelände sehe ich, dass inzwischen schon die ersten Teilnehmer eingetroffen sind. Ohje, die Getränke sind noch nicht da, den Begrüßungskaffee habe ich auch noch nicht vorbereitet und meine Frau hat leider erst später Dienstschluss und kann mir deshalb noch nicht helfen! Nun Augen zu und durch! Irgendwie packe ich das jetzt an ...

Riesig gefreut habe ich mich darüber, dass eine Teilnehmerin meine "akute Aufgaben-Überforderung" erkannt hat und mich spontan mit Rat und Tat bei den weiteren Vorbereitungen sehr gut unterstützt hat. Das war eine unschätzbare Hilfe! Und organisatorisch ging dann einiges viel leichter, als wenn man allein damit zurecht kommen muss! So wurde gleich der Inhalt des Getränkekühlschranks äußerst praxisgerecht organisiert und beschriftet, was hinterher für uns alle eine große Erleichterung darstellte. Gute Einfälle können oft wertvoller sein als Gold!

Einige bereits eingetroffene Wankelfreunde aus England boten ebenfalls spontan ihre Mithilfe an. Sie haben die Klapptische und Stühle im Gruppensaal aufgebaut - eine Arbeit, für die man mehrere Helfer braucht! Gegen 14:30 Uhr hatten wir dann alles soweit im Lot, so dass das eigentliche Treffen beginnen konnte. Und es kamen inzwischen auch bereits viele weitere Teilnehmer an!

Jahrestreffen Wankel IG 2015

Das Willkommensschild an der Einfahrt zum Gelände

Jahrestreffen Wankel IG 2015

Unsere Teilnehmer konnten ihre Wohnorte auf einer Europa-Karte positionieren.
Zum Zeitpunkt des Fotos (Freitagabend) sind noch lange nicht alle Nadeln gesteckt!

Für Freitag hatten wir einen Grillabend vorgesehen. Auf dem Gelände gibt es eine großzügig dimensionierte Feuerstelle mit Sitzgelegenheiten, Überdachung und Rauchabzug. Da hätte auch ein Regenschauer unser Vorhaben nicht beeinträchtigen können! Unsere emsigen Helferinnen, bestehend aus meiner holden Gattin und den beiden guten Feen aus der Schweiz und Österreich, hatten die Vorbereitung unseres Abendessens voll im Griff - fast so, als hätten sie schon 10 Jahre zusammen gearbeitet! Heinz hatte sich inzwischen des Grillplatzes angenommen und bald waren die ersten saftigen Steaks und Würstchen fertig! Nach dem üppigen Essen verbrachten wir noch einige gemeinsame Stunden am Lagerfeuer bei unermüdlichem Wankel-Geplapper und dem einen oder anderen Westerwälder Bierchen - bis spät in die Nacht.

Samstagmorgen, 6:30 Uhr: Mein Wecker reißt mich aus dem Schlaf, denn ich muss mich um die Vorbereitung unseres Frühstücks kümmern. Beim Besuch des Duschraums treffe ich auf einen unserer belgischen Wankelfreunde, der fürchterlich flucht, weil das Wasser viel zu heiß aus dem Duschkopf spritzt. Der Knopf am Regler (nur ein Regler für alle Duschen) war zerbröselt und man konnte ihn nur ganz vorsichtig drehen. Wir haben dann gemeinsam so lange daran herumprobiert, bis die Wassertemperatur im angenehmenen Bereich lag. Danach hoffte ich, dass während der Veranstaltung keiner mehr dieses Regelventil anfasst ... Sicherheitshalber habe ich dann noch die Temperaturregelung in der Damendusche überprüft, bevor diese belegt war.

Nun stand die Frühstücksvorbereitung an, d. h. eine Groß-Kaffeemaschine für 50 Tassen ansetzen - mit unzureichender Vorerfahrung hinsichtlich deren Funktionsweise. Noch weniger Erfahrung hatte ich mit dem Kochen einer Großmenge von Frühstückseiern. In der Küche fand sich ein großes Metallsieb, in das wir bis zu 20 Eier legen konnten. Mit dem Sieb konnten wir dann alle Eier zeitgleich in einen Topf mit kochendem Wasser einbringen. Der erste Test damit bezog sich auf 6 Minuten Kochzeit. Diese Eier-Vorserie wurde aber eher etwas für Weicheieresser. Wir haben uns dann mit den eingebrachten Erfahrungen eines IG-Mitglieds, der hauptberuflich als Tierarzt tätig und somit "Eier-sachkundig" ist, für die nächste Serie auf 7,5 Minuten geeinigt. Darin ist berücksichtigt, dass die Wassertemperatur beim Einbringen der kalten Eier halt etliche Sekunden lang unter den Siedepunkt absinkt. Gottseidank kamen unsere guten Feen uns bei den weiteren Frühstücksvorbereitungen zu Hilfe und das kleine Buffet sah im Ergebnis fast schon professionell aus! Die Brötchen musste ich beim 4 km entfernten Bäcker abholen - aber dafür waren sie ganz frisch und schmeckten vorzüglich. Diesen Bäcker hatten wir in der Woche zuvor durch diverse Testessen ausgewählt.

Am Samstagmorgen treffen etliche weitere Teilnehmer und viele Tagesbesucher mit ihren Motorrädern ein. Unser Tour-Guide für die Samstagsausfahrt, mein langjähriger Freund Rainer aus Siegen, kam auch pünktlich mit seiner guten alten Gummikuh (BMW R 100 RS) bei uns an und konnte die kleine Gruppe für die Ausfahrt übernehmen. Diese rund 3,5-stündige Ausfahrt ging über rund 130 km überwiegend auf abgelegenen Straßen im hohen Westerwald und im Rothaargebirge. Dabei wurde das Quellgebiet von Sieg, Eder und Lahn besucht. Es war auch ein kleines Gewinnspiel für die Ausfahrt-Teilnehmer vorgesehen worden, bei dem sie ein paar Fragen zur Region, durch die gefahren wurde, beantworten konnten. Seltsamerweise hat niemand den Fragebogen ausgefüllt - offenbar traute sich keiner!

Jahrestreffen Wankel IG 2015

Am Samstagmorgen vor Beginn der Ausfahrt.
Der Mann mit der orangen Jacke auf der Gummikuh ist unser Tour-Scout.

Auf dem Gelände traf inzwischen mit reichlich Verzögerung auch unser größter diesjähriger Pechvogel ein: Er hatte am Hinterrad seiner W 2000 am Vortag einen Speichenbruch mit zerstörtem Schlauch erlitten und war nachts im Bonner Raum gestrandet. Inzwischen war zwar der Schlauch notdürftig ausgetauscht worden, aber für die Speichen gab es noch keinen Ersatz. Wir überlegten gemeinsam, wie wir ihm helfen konnten. Von zuhause besorgte ich ein gebrauchtes Hinterrad als Leihgabe und einen neuen Schlauch samt Werkzeug und Luftpumpe. Unser hoch erfreuter Wankelfreund gab sich damit gleich an eine erfolgreiche Not-Reparatur. Sein defektes Hinterrad habe ich ihm nach dem Treffen per Post zugeschickt - samt einer Flasche Wankel-Wein, die er für diese Pechsträhne bei der abendlichen Prämierung gewonnen hatte. Immerhin war es nicht das erste Mal, dass seine W 2000 ausgefallen ist: 2013 hatte seine Maschine auf dem Weg nach Lübeck einen kapitalen Motorschaden und musste die letzten km per Abschleppwagen anreisen. Man rappelt sich halt immer irgendwie wieder auf - Wankelfahrer können sehr leidensfähig sein! Viele von uns haben in den letzten 40 Jahren irgendwann schon einmal ähnliche Erfahrungen gemacht - aber man lernt auch daraus!

Jahrestreffen Wankel IG 2015

Nicht alle waren bei der Ausfahrt mitgefahren - die Vorort-Fachgespräche waren deutlich wichtiger!

Der weitere Samstag verlief wie im Flug - als Veranstalter ist man immer irgendwo im unermüdlichen Einsatz, muss viele Fragen beantworten, hier und dort helfen, beraten pp. und hat - leider - sehr, sehr wenig Zeit für ausführliche Gespräche mit den Teilnehmern!

Am späten Nachmittag kamen von den beiden regionalen Tageszeitungen (Rhein-Zeitung und Siegener Zeitung) zwei freie Redaktionsmitarbeiter vorbei - eine junge Dame und ein Herr von der Konkurrenz. Sie haben sich lange mit unseren Besuchern unterhalten und viele Fotos gemacht. Bereits Mitte der Woche nach dem Treffen erschien in beiden Zeitungen ein Bericht mit Foto, was uns sehr gefreut hat. Insbesondere der Bericht der jungen Mitarbeiterin hat mich vom inhaltlichen Aufbau sehr eindrucksvoll überrascht - eine klasse Arbeit, zumal sie - zur jungen Generation gehörend - mit der historischen technischen Materie eher nicht so sehr vertraut ist! Ich habe einige Ausgaben beider Zeitungen für unsere Wankelfreunde gesammelt und ihnen die Berichte vorab als PDF zukommen lassen.

Samstagabend wurde unser großes Wankel-Buffet angeliefert, was ich bei einem regional sehr renommierten Partyservice aus Steineroth bestellt hatte. Ich hoffe, wir hatten für jeden Geschmack etwas dabei - hatten wir diesmal doch sogar an die Freunde vegetarischer Küche gedacht! Man konnte bei der Vorbestellung auf unserem Treffen-Anmeldeformular diesmal auch vegetarische Kost ankreuzen. Nach dem Buffet standen unsere jährlichen Preisverleihungen an, wobei der Wanderpokal dieses Jahr nach Bonn ging. Erstmals haben auch unsere fleißigen Küchenfeen einen Sonderpreis in Form von Rotwein mit Wankelmotor-Emblem (vom NSU-Weingut in Neckarsulm) für ihre unschätzbar hilfreiche geleistete Arbeit erhalten! Der wurde von den Damen aber bereits im Laufe des späteren Abends am Lagerfeuer verkostet, was sicherlich bei einigen Beteiligten zu erhöhter Bettschwere beigetragen haben dürfte ...

Der Ablauf beim Frühstück am Sonntag war ähnlich wie am Vortag: Früh Aufstehen zum Kaffee- und Eierkochen bzw. Brötchenholen war für mich angesagt! Geweckt wurde ich diesmal aber von herzigem Wankel-Gebrabbel: Unser IG-Mitglied aus Bonn hatte sich schon am Vorabend von uns verabschiedet, weil er einen privaten Termin wahrnehmen musste. So fuhr er bereits im Morgengrauen mit seinem schönen W2000-Gespann Richtung Heimat.

Jahrestreffen Wankel IG 2015

Start zur Ausfahrt zum Technik-Museum am Sonntagmorgen

Jahrestreffen Wankel IG 2015

Die Abgaswolke von mehr als 15 Fahrzeugen in der Gruppe trug sicht- und riechbar zur Tal-Vernebelung bei!
Nicht schön und nicht erwünscht, aber leider betriebsbedingt inklusive.

Sonntag starteten wir gegen 11:30 Uhr zur Ausfahrt zum Technikmuseum in Freudenberg. Etwa zur gleichen Zeit stand die Ausfahrt des Motorradclubs "Abschwarter" mit mehreren 100 Teilnehmern an, die einen Teil unserer Strecke - jedoch in entgegengesetzter Fahrtrichtung - führte. So standen am Straßenrand überall in den Dörfern viele interessierte Menschen, die sich dann über die vermeintlich verkehrt herum fahrenden Wankel-Treiber gewundert haben dürften. Uns kamen sehr viele Motorradfahrer entgegen, jedoch den großen Pulk der Ausfahrt, die nach der Fahrzeugsegnung im Nachbarort Elkenroth gestartet ist, haben wir leider nicht gesehen.

Im Technikmuseum hatten wir für 13 Uhr eine Gruppenführung reserviert, die rund 1,5 Stunden dauerte und bei der wir nicht nur die vielen Fahrzeuge, die stationäre Dampfmaschine samt großartigem über Transmissions-Riemen angetriebenen historischen Werkzeugen im Echteinsatz bewundern konnten, sondern auch einiges über die Geschichte des Museums erfahren durften.

Gegen 15 Uhr waren wir dann zurück auf unserem Gelände und konnten uns bei Kaffee und frischem Kuchen stärken, der bei der Dickendorfer Mühle extra für uns gebacken worden war. Gegen Abend reisten dann die ersten Teilnehmer ab und nur eine kleine Gruppe von ca. 15 Personen blieb noch bis zum Montagvormittag. Für die Verbliebenen gab es nochmals ein kleines Abendbuffet und am Montag ein reichhaltiges Frühstück samt Unterwegs-Paketen für die Rückreise.

Nun hieß es am Montagvormittag leider Abschied nehmen von unseren letzten Besuchern, dem "harten Kern" - ein immer etwas rührender Moment! Denn man sieht sich meistens erst im nächsten Jahr wieder.

Meiner Frau und mir blieben danach noch die planmäßigen Aufräumarbeiten. 40 Getränkekisten mussten per Kombi und Anhänger wieder zum Lieferanten zurück. Ebenso musste das Geschirr wieder an den Partyservice zurückgebracht werden. Daneben gab es noch viele unverbrauchte Lebensmittel, die bei uns zu Hause eine neue Heimat fanden und in der Kostenaufstellung wertneutral gestellt werden mussten. Gottseidank hatten unsere guten Feen bereits am Vorabend die meisten Geschirrteile gespült, so dass der Aufwand überschaubar blieb. Dass wir die Freizeitanlage inklusive der Endreinigung durch den Vermieter gebucht hatten, erwies sich als ein Riesenvorteil.

Unser Vermieter hat sich übrigens hinsichtlich der Endabrechnung sehr kulant verhalten! Obwohl wir die Mindestteilnehmerzahl von 26 Übernachtungsgästen nicht an allen drei Tagen erreicht hatten, brauchten wir nicht die volle Mindestpauschale zu zahlen! Auch haben viele Teilnehmer ihre Kostenbeiträge großzügig aufgerundet, wofür ich mich hiermit nochmals ausdrücklich bei allen bedanke. So konnten wir entgegen unserer vorherigen Schätzungen unser Kosten-Gesamtergebnis am Ende mit einer "schwarzen Null" abschließen. Aus der IG-Kasse musste diesmal nichts zugeschossen werden!

Schön war auch, dass das Wetter über die ganze Zeit gut mitgespielt hat. Geregnet hat es erst im Laufe des Montags.

Unser besonderer Dank gilt all denjenigen, die durch ihre Anwesenheit unser IG-Jahrestreffen bereichert haben! Wir haben uns über Euer Kommen wirklich sehr gefreut und es herrschte die ganze Zeit eine sehr schöne, wohltuende Atmosphäre! Wir fühlten uns alle fast wie in einer großen Familie! Eure Zufriedenheit war unser verdienter Lohn für die viele Arbeit mit den Vorbereitungen! Ich hoffe, alle werden das 33. Wankeltreffen 2015 in guter Erinnerung behalten! Und vielleicht sieht man sich irgendwann sogar im Westerwald wieder!

Zeitpunkt und Ort für das 34. Jahrestreffen in 2016 stehen derzeit noch nicht fest. Nur Mut! Bewerber, die unser Treffen ausrichten möchten, sind gerne willkommen! Bitte meldet Euch bei Heinz Ruppert, wenn Ihr dies übernehmen möchtet! Mit Ratschlägen für die Durchführung können wir Euch gerne helfen!

Bericht von Reiner Nikulski über das Treffen 2015 mit vielen Fotos

© 2015 Wolfgang Dingeldein - Hercules Wankel IG - letzte Aktualisierung am 17.06.2015

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