Rennsaison 2016 mit dem Wankelrenner
von Hans-Heinrich Duensing

Nach Abschluss der Rennsaison 2016 ein kurzer Rückblick: Nach mehrjähriger Pause und einem kurzen Testlauf in Bremerhaven 2015 bin ich in diesem Jahr viermal auf die Piste gegangen.

Bremerhaven:
Es war schön wie immer. Karlheinz Geisslinger und Hans Engels (mit Gespann) waren auch mit dabei. Überschattet wurde die Veranstaltung durch einen tödlichen Startunfall in der schnellen Klasse. Der Tod des Fahrers wurde aber erst am Ende der Veranstaltung publik.

Fahrerisch lief es in meiner Klasse bis 500 cm³ nicht sonderlich gut für mich - Letzter. Wesentlich stärkere Mopeds mit ebenfalls stärkeren Fahrer waren der Grund. Aber ich war auch mit meiner Fahrerei unzufrieden, das Feeling für Moped und Strecke fehlten. Das war nicht gut.

Colmar Berg in Luxemburg:
Veranstalter war Klassik Motorsport, gefahren wurde auf einer Teststrecke der Firma Good Year. Auf der einen Seite fuhr man etwa 900 Meter auf einer Geraden einen kleinen Hügel hoch um dann auf der anderen Seite wie im Ski-Slalom herunterzufahren. Kurve an Kurve mit unterschiedlichen Radien und Bremspunkten. Dauert schon etwas, bis man den Bogen raus hat. Danach machte es einen Riesenspaß. Und das Gefühl fürs Motorrad? Besser - aber noch nicht ganz wie früher.

Oschersleben:
Wurde auch wieder von Klassik Motorsport veranstaltet. Meine Hausstrecke. Dort traf ich Hans Reuser mit seiner Suzuki RE5 und seinen Kumpel Albert mit der superschnellen Norton 750 cc.

Wobei die Norton keinen Meter lief, ein Schaden an der Nockenwellensteuerung. Bitter, das so fern der Heimat feststellen zu müssen. Hans fuhr wie immer wie der Teufel, fand sich dann in seiner Klasse im Mittelfeld wieder. Und meine Fahrerei? Besser, eigentlich schon wie früher. Das Feeling war endlich wieder da. Mit 2:09 Min war ich fast auf dem gleichen Level wie früher. Gottseidank, der Bann war gebrochen!

Hildesheim:
Im Rahmen der Technorama konnte man für 100 Euro auf dem Flugfeld seine Runden drehen. Nix dolles, aber das Wetter war gut und ein bisschen Spaß hat es auch gemacht. Kurz vor Saisonende wollte ich es nicht riskieren, mir hier die Knochen erneut zu brechen. Denn genau hier musste ich vor 6 Jahren nach einem Sturz und gebrochenem Schlüsselbein und ein paar angebrochenen Rippen aufhören. Nicht ganz freiwillig, aber meine Frau war es leid mich zu versorgen und sich mein Gejammer anzuhören.

Zum Motorrad:
Den Motor hatte ich im letzten Winter neu aufgebaut. Mit einer Zusatzschmierung für den hochbelasteten Kolben. Die zusätzlich angeflanschte Oil-Injektionpumpe fördert das Öl nicht einfach in den Ansaugkrümmer sondern über ein Kupferröhrchen in das Stationärritzel. Von hier sollte es seinen Weg ins Nadellager und die Verzahnung finden. Das Mischungsverhältnis lag mit beigemischten Öl im Benzintank und der Pumpe wohl bei 16:1. Qualmte natürlich nach längerem Lauf am Vorstart. Dafür aber kein Schieberasseln mehr. Der Motor lief mechanisch sehr leise.

Weiter wurde die Hochleistungs-Batteriezündung durch eine extrem einfache Magnetzündung von Aixro ersetzt. Ein technischer Rückschritt. Aber ich wollte das ganze System so einfach wie möglich halten. Immerhin liefen die Aixro-Motoren damit auch einwandfrei. Und die Rechnung ging auf! Obwohl der Zündfunken schwächer als vorher war, sprang der Motor wortwörtlich auf die erste Umdrehung an. Den Motor habe ich zum Schluss bis 8.000 U/Min gedreht. Wäre auch höher gegangen, aber ich wollte den Motor schonen, es ging ja in der Saison um nichts.

Als letzte Maßnahme wurden die älteren Dunlop-Rennreifen durch neue von Conti (RoadAttack 2 CR) ersetzt. Leider gibt es die nicht in der optimalen Dimension. So fahre ich jetzt vorne 100/90 statt 90/90 und hinten 110/80. Hinten passt es theoretisch von der Größe, aber es ist ein Vorderradreifen, der gegen die Laufrichtung montiert wurde... Die Reifen sind relativ günstig, haben aber richtig Grip.

Die Zukunft:
Am Moped werde ich bis auf Kleinigkeiten nichts verändern. Never change a running system. Sechs Veranstaltungen würde ich gerne 2017 besuchen. Unter anderem Schotten und Spa, sofern eine Teilnahme möglich ist. Auch wenn es in diesem Jahr recht gut lief und es viel Spaß machte, wird in gar nicht so ferner Zeit endgültig Schluss sein. Da möchte ich die speziellen Strecken noch einmal besucht haben.

Wankelrenner 2016

Hans-Heinrich mit dem Wankelrenner - seit 2001 bis 2016 - 15 Jahre Rennen!

© 2017 Hans-Heinrich Duensing - Hercules Wankel IG

Letzte Aktualisierung am 08.01.2017  

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