Zum 294. Mal: Technorama Ulm 2009
von Ralph Schelle

Freitagabend Boxenaufbau der Wankelliga. Das bewährte Team aus Nürnberg, Schwäbisch Gmünd und Stuttgart ist sich sicher, dass es einen guten Platz herausfahren wird. Schließlich machen wir das ja nicht zum ersten Mal. Da darf auch schon vorab gefeiert werden Einzelne Mitglieder aus Stuttgart werden gar am Vorabend noch zum obligatorischen Technorama-Konzert bei den Rockern am See gesehen. Deren Garagenschruppband-Party endet so, wie eine gute Party enden muss: Mit dem Einsatz der Polizei!

Samstagmorgen dann der Start. Bei den Stuttgarter Teilnehmern kommt es zu einer wenig erklärten Startverzögerung. Der Rest des Teams zeigt sich etwas echauffiert, doch die Stuttgarter können technische Gründe geltend machen: Deren Schlafsäcke haben sie nicht rechtzeitig freigelassen. An der Box wird denn auch entschieden: Reiner geht als Erster ins Rennen. Zuverlässig zieht er seine Runden übers Messegelände, immer den Blick auf sachsverdächtige Bauteile.

Währenddessen Sonderprüfung am Wankelstand: Wie oft hält die Standbesatzung die immer wiederkehrende Frage nach den so heiklen Dichtleisten aus? Das Personal zeigt sich standhaft und wird nicht ein einziges Mal ausfällig! Eine Ausdauer, die auf nunmehr jahrzehntelanger Technorama-Übung basiert.

Nach Stunden biegt Reiner in die Box ein. Seine Ausbeute: Druckwerk und Bowdenzüge. Das langt freilich nicht, um in die Punkte zu kommen. Mit Elan gehe ich ins Rennen - um sofort in der Sonderprüfung „Schnäppchenkauf“ zu punkten: Der Einkauf von 10 Kupfer-Dichtringen, einem Kantenschutzband und einem Moped nicht näher genannter Herkunft dürfte kaum zu toppen sein. Das könnte maximale Punktzahl geben - glaube ich! Die große Ernüchterung folgt an der Box: Für ein Moped dieser Bauart und vor allem von diesem Hersteller gibt es 0 Punkte! Das ist so erschütternd, dass ich mich danach nicht mal mehr traue, wenigstens das teure Kantenschutzband und die Kupferdichtringe werten zu lassen.

Altes Moped für Selbermacher
Reichlich Angemodertes -
nur für Männer mit eindeutigen Restaurierabsichten!

Dann gehen Christine und Heinz auf die Piste. Sie sind schnell und ergattern eine Miniatur-Schieblehre für die Handtasche. Das gibt die ersten Punkte für das Wankelteam. Aber so sehr wir uns auch in den nachfolgenden Runden Mühe geben, mehr Ware ziehen wir an den drei Tagen nicht an Land.

In dieser punktearmen Situation ist es mehr als hilfreich, in der Box eine Leihgabe aus Isny stehen zu haben: Der schöne Wankelcrosser-Eigenbau! Er ist es, der uns nochmals ungezählte Aufmerksamkeitspunkte bringt und uns auch über die vergleichsweise einkaufsschwache Lage mehr als hinwegtröstet. Insofern muss eine Trophäe nicht an uns, sondern vielmehr an die Erbauer der Isnyer Crosser-Wankel gehen. Und darüber hinaus einen Standhaftigkeitsorden für die Standbesatzung: Seitens des Publikums gab es etliche eindeutige Offerten, diesen edlen Wankel-Crosser käuflich erwerben zu wollen ...

Doch wir bleiben standhaft. Vielleicht auch deswegen, weil ein eigenmächtiger Abverkauf dieses Wankel-Crossers unschöne Konsequenzen hätte nach sich ziehen können: Wenn wir diese edle Maschine verkauft hätten, könnten wir für die nächsten 300 Jahre das schöne Isny aus sämtlichen Boxenstopp-Plänen streichen!

Wankel-Crosser

Wankel-Crosser aus Isny

© 2010 Ralph Schelle - Hercules Wankel IG - letzte Aktualisierung am 20.12.2009

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