Rennveranstaltungen 2012 - Wankel-Renner:

Pokaljagd in Rijeka/Kroatien - September 2012
(von Ralph Schelle)

Das Blue Rotary Team, 2012 bestehend aus Martina Gatzel, Reiner Nikulski und den Fahrern Mike Menyhart und Ralph Schelle, hatte sich für Rennen der berüchtigten Serie "Grab the flag" in Rijeka (Kroatien) angemeldet. Ziemlich mutig, wenn man bedenkt, welche Fahrer mit welcher ausgefuchsten Technik dort traditionell starten. Ohne reale Aussicht auf einen Pokal nahm das Team an 2 Cuprennen und an einem Zwei-Stunden-Langstreckenrennen teil - und musste alsbald in den Trainingsläufen und in den beiden Cup-Rennen feststellen, dass die Befürchtungen begründet waren: Trotz furioser Starts beendete das Team die beiden Cup-Rennen einmal mit Platz 9 (von 12) und einmal mit Platz 8 (von 11).

Jetzt war die Frage, ob wir diese Positionen auch im Langstreckenrennen, in welchem prinzipiell andere Gesetze gelten, halten konnten. Das wiederum würde nur gelingen, wenn wir das Rennen unfallfrei, ohne jeden Patzer bei den Boxenstopps und ohne technische Ausfälle hinter uns bringen konnten.

Patzer jedoch gab es bereits im Vorfeld: Unsere hochwertigen Batterieladegeräte waren leider ohne Netzkabel. Dann versäumte das Team auch die obligatorische Fahrerbesprechung, was die Veranstalterin kurzerhand mit Disqualifikation quittierte. Es bedurfte längerer Gespräche, bis das Team dann doch wieder zugelassen wurde.

Der dritte Patzer folgte bei der vor der Startaufstellung stattfindenden Anwärmrunde, als der Pulk der Teilnehmer von einer seitlichen Zufahrt auf die Strecke gelassen wurde, während unsere Rennwankel noch in der Box stand und eiligst “unauffällig” dem Pulk hinterherdüste.

Den vierten Patzer setzten wir im Rennen, als Reiner beim Boxenstopp Wasser in unsere neue Träufelkühlungsbehälter -wieder “unauffällig”, weil Wasserkühlung in diesem Rennen eigentlich verboten ist- nachfüllte und die Veranstalterin just zu diesem Zeitpunkt hinter Reiner stand.

Den fünften Patzer setzte der Elektrikverantwortliche des Teams, da der eingebaute elektronische Zündgeber den Renntemperaturen nicht Stand hielt und in der Folge zwei zusätzliche Boxenstopps zur Reparatur notwendig wurden.

Die durchschnittlichen Rundenzeiten wurden dann auch nicht mehr entscheidend verschlechtert, als die Wankel zwei Runden vor Ende des Rennens von einem überholenden Harakiri-Fahrer gerammt und dabei der Bremshebel abgerissen wurde.

Am Ende waren alle froh, einigermaßen unverletzt angekommen zu sein - und völlig überrascht, dass es trotz allem zu einem 3. Platz gereicht hatte - gerade Mal eine drittel Runde vor dem Viertplatzierten!

© 2012 Ralph Schelle
Hercules Wankel IG - letzte Aktualisierung am 29.12.2012

Ausführlicher Bericht zum Rennen in Kroatien