Neu: Umbau der W-2000-Lichtanlage auf moderne Reglerkomponenten

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12 V/200-Watt-Lichtmaschine (2 große Ladespulen -senkrecht), hier mit zusätzlicher Steuerspule 6 V 10 W Sicher wird fast jeder W-2000-Fahrer schon einmal mit dem Problem der unzureichenden Stromversorgung an seiner Maschine konfrontiert worden sein. Bereits in den 1970er Jahren habe ich - wie auch viele damalige Wankelkollegen - mehr oder weniger erfolgreich versucht, die Lichtmaschinen-Leistung zu verbessern. Sachs hat auch entsprechend reagiert, indem man ab Werk bei der W 2000 Injection (Modell 1977) eine Zusatz-Lichtspule mit 23 Watt über dem Zündanker (parallel zum Lichtanker geschaltet) eingebaut hat. Damit sollte die Gesamtleistung der Lima um rund 1/4 steigen - theoretisch schien dies möglich. Die Praxisbilanz im Fahrbetrieb ergab aber ein anderes Bild: Zumindest nach Einführung der generellen Pflicht in Deutschland, tagsüber mit Abblendlicht zu fahren, sah die tägliche Ladebilanz der Batterie richtig düster aus - egal ob 100 Watt oder 123 Watt Leistung vorhanden waren!

Ich habe, nachdem ich das häufige Batterie-Nachladen leid war, 1979 die "Wankelei" erst einmal aufgegeben und mit dem damaligen Umstieg auf BMW-Boxer (Drehstrom-Lima mit 280 W) konnte ich dieses Problemfeld vernachlässigen. Die damals schon diskutierte Idee, bei der Wankel den Zündanker im Generator durch eine zweite Lichtspule zu ersetzen (Gesamtleistung dann bis zu 200 W) und die Zündung auf Batteriebetrieb umzustellen, habe ich daher an meiner ersten W 2000 nicht mehr umgesetzt. Andere Wankelkollegen haben dies in den 1980er Jahren dann aber vielfach bei ihren Maschinen realisiert. Meistens wurde (und wird auch heute noch) dabei mit dem Einbau eines zweiten Gleichrichters, der parallel zum ersten geschaltet wird, gearbeitet. Auch meine heutige W 2000 hatte seit dem letzten Frühjahr eine solche 200-W-Anlage, allerdings mit einem einzelnen Mehrphasen-Gleichrichter und relaisgesteuerter Spannungsanpassung aufgebaut.

All diese Verbesserungsversuche zielten damals wie heute darauf ab, die Leistung der Generatormagnete anzuheben, kurierten damit allerdings nicht das Kernproblem, was auch bei 200 Watt eine schlechte Ladebilanz verursacht!

In Verbindung mit einer grundlegenden, jedoch vollkommen unproblematisch durchführbaren Änderung der Generatorschaltung lässt sich dieses Problem beheben! Ferner darf dann der originale Gleichrichter nicht weiter verwendet werden!

Hier kommt uns wiederum die Weiterentwicklung der Halbleitertechnik in den letzten 25 Jahren extrem entgegen: Was 1975 noch nicht möglich gewesen wäre, bzw. zumindest viel zu hohe Kosten verursacht hätte, wird heute zu adäquaten Preisen käuflich angeboten: kombinierte Gleichrichter mit über Thyristoren gesteuerten Spannungsreglern!

Diese Wunderdinger gibt es heute von verschiedenen Herstellern in unterschiedlichen Preisklassen. Es ist damit möglich, eine hohe Primärspannung auf der Sekundärseite so stark zu filtern, dass in jeder Betriebssituation exakt maximal 14 Volt verbleiben - das ist für die Batterieladung optimal und verhindert gleichzeitig auch das gefürchtete Überladen der Batterie.

Ich habe meine W 2000 inzwischen mit einem solchen Regler von der Firma MZ-B, Berlin (www.lima.mz-b.de), ausgestattet. Nach dem Umbau des Generators stehen jetzt zur Verfügung:

bis ca. 1.500 U/min ca. 10 Volt,
bis ca. 2.000 U/min ca. 12 Volt;
ab ca. 2.500 U/min liegt die Spannung über 13 Volt und steigt dann stetig noch an auf Werte von ca. 18 Volt bei ca. 5.000 U/min.

Auf der Sekundärseite, d. h. im eigentlichen Betriebsstromkreis steht somit zwischen 2.000 und 2.500 U/min bereits ein Ladestrom zur Verfügung, dessen Spannung über 12 Volt liegt! Ab 3.000 U/min erreicht dessen Spannung ihr Maximum von 14 Volt, welches sie dann über den weiteren Drehzahlbereich korrekt beibehält!

Durch diesen verhältnismäßig geringen Eingriff kann erreicht werden, dass die W 2000 in ihren typischen Drehzahlbereichen ausreichend Strom zur Batterieladung von der Lichtmaschine erhält! Die Batterie erhält zudem keine Überspannungen mehr, wie sie bei der elektromechanischen Originalschaltung mit Lastwiderstand möglich waren!

Der Regler-Gleichrichter von MZ-B (Typ R 58, 12 Volt 200 Watt) wird in Tschechien gefertigt, ist mit 54 EUR inkl.Versand relativ preisgünstig und nach Herstelleraussage primärseitig bis ca. 90 Volt belastbar. Es ist ferner ein Kabel zum Anschluss einer Ladekontroll-Leuchte vorhanden. Der Regler arbeitet nur auf Thyristorbasis, d. h. vollkommen ohne den Einsatz irgendwelcher stromverbrauchenden Lastwiderstände, wie es z. B. bei serienmäßigen Reglern von älteren japanischen Motorrädern oft der Fall ist. Regler, die Lastwiderstände einsetzen, entwickeln nämlich hohe Temperaturen und beschädigen häufig auch die Lichtmaschinenwicklungen, indem sie sie überlasten.

Ein Schaltplan kann auf meiner Webseite (im geschützten Login-Bereich:Lichtmaschinen-Umbau) inkl. einiger Umbauerläuterungen eingesehen werden.

Darstellung des eingebauten Reglers:
links ein Original-Gleichrichter (mit Pluszeichen markiert),
rechts der neue MZ-B-Reglergleichrichter (mit 9 Kühlrippen)

Wichtig:
Da der Umbau an meiner Maschine erst kürzlich erfolgt ist, steht eine Langzeiterprobung im Fahrbetrieb noch aus. Die bisherigen Tests verliefen jedoch positiv.

aktualisiert am 19.06.2003

Wolfgang Dingeldein
www.wolfgang-dingeldein.de

Alle vorstehenden Erläuterungen erfolgen unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung!

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