Demontage der Auspufftopf-Endfilter an der W 2000

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Die Endfilter beim Auspufftopf der Hercules Wankel 2000 werden nur mit 2 Sechskantmuttern (6 mm) auf entsprechenden Stehbolzen gehalten. Nach Abschrauben dieser Muttern (die man übrigens zuvor gründlich mit Rostlöser einsprühen sollte) müssten sich die beiden Endfilter eigentlich leicht an den dafür vorgesehenen Ösen aus den Töpfen herausziehen lassen. Die Praxis sieht leider ganz anders aus. Meistens ist jeder Versuch, die Filter an den Ösen herauszuziehen, zum Scheitern verurteilt! Oft reißt die Öse einfach ab. Wenn man einen Hebel ansetzt, beschädigt man sehr leicht die gerundete Kante des Topfes. Auch ein längeres Einwirkenlassen von Rostlöser auf den Filterrand hilft hier kaum - die Filter klemmen sehr fest im Topf.

Schuld am Klemmen ist der Rost, der sich an der Außenseite der Doppelflötenrohre ablagert und deren Durchmesser geringfügig erhöht. Diese beiden Rohre sind nämlich in einer Aufnahme eines quer im Auspuff verlaufenden Blechs geführt. Dieses Blech ist ab Werk so gearbeitet, dass eine neue Doppelflöte hier dicht anliegt. Damit soll ein Vorbeiströmen der Abgase verhindert werden.

Da sich bereits nach kurzer Betriebszeit auf der Außenseite der Flöten der erste Rost bildet und sich zudem Verbrennungs- rückstände darauf ablagern, erhöht sich der Flötendurchmesser im Laufe der Zeit durch diese Schicht. Sie können dann nicht mehr auf den Bohrungen des Querblechs gleiten. Mit Rostlöser kann man diese Stellen von außen so gut wie gar nicht erreichen. Die beste Wirkung erreicht man damit, dass man den Endtopf ca. 15 - 20 cm tief in Dieselöl steckt und ein paar Tage einweichen lässt.

Ich habe aber auch noch ein anderes Verfahren erfolgreich angewendet:

Man benötigt hierfür einen zerlegten kleinen Zweiarm-Abzieher, 2 Gewindemuffen 6 mm und 2 ca. 5 cm lange Schrauben (6 mm) - und zusätzlich etwas Wärme aus der Heißluftpistole.

Demontierte Endfilter und Auspufftopf

Zuerst werden die beiden 6 mm Muttern vom Auspuff abgeschraubt. Stattdessen werden dann die beiden Gewindemuffen aufgeschraubt, jedoch nicht fest, sondern mit etwas Distanz zum Auspuff. Auf der Gegenseite der Muffen schraubt man je eine der 6 mm Schrauben hinein. Dann schiebt man die Abzieherarme einzeln durch die beiden Auspufflöcher, so dass sie darin einhaken. Danach werden sie wieder miteinander verschraubt. Zwischen den 6 mm Schrauben und dem Abzieher schiebt man ein flaches Metallstück (hier auf dem Bild einen Meißel) ein. Mit den beiden 6 mm Schrauben löst man die Flöten aus dem aufgewärmten Auspuff, indem man die Schrauben langsam gegen den Meißel aus dem Muffen herausdreht. Den Rest macht dann ein großes Montiereisen, welches aber unbedingt am Auspuffrand mit Flacheisen oder Hartholz unterlegt werden muss. Die Muffen muss man auf den Gewinden nachsetzen, sobald sich das Endfilter dagegen zieht.

Es ist sinnvoll, den bereits vorgespannten Topf an der Außenseite mit einer Heißluftpistole (nicht mit der Lötlampe) auf ca. 80 bis 150 Grad zu erwärmen. Dann lässt sich das Endfilter besser lösen.

Endfilter von 2 Auspufftöpfen - rechts sieht man die Rostschicht, die das Blockieren verursacht! Im Auspufftopf ist die Führungsbohrung zu erkennen. Die Rohre stecken bis auf eine Länge von ca. 70 % in der Führungsbohrung!

Aktualisiert am 14.10.2003

Wolfgang Dingeldein
www.wolfgang-dingeldein.de

Alle vorstehenden Erläuterungen erfolgen unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung!

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